Vernissage:
Samstag, 21. April 16:00 Uhr
Ausstellung 21.4. - 3.6. 2018Dienstag - Sonntag 14-19 Uhr
Ihre Biografie liest sich so spannend, dass uns Jüngeren fast der Atem stockt.
1917 als Priscilla Ann Thornycroft in Golders Green, London geboren, spannte sie ein abenteuerlich anmutendes und vor allem selbstbestimmtes Leben um sich herum auf, das geprägt war von ihren weltoffenen und lebenswachen Entscheidungen. Einen feinen Platz in ihrem Wohnzimmer hat heute noch eine kleinere Skulptur ihres Großvaters, des Bildhauers Hamo Thomas Thornycroft.
1917 – mit einem ein Jahrgang aus Kriegszeiten, kommt Ann Siebert zur Welt, im selben Jahr wie Heinrich Böll z.B. oder Indira Gandhi. Siebert hat Henry Moore kennengelernt und an der berühmten Londoner Slade School of Fine Art studiert; war Studentensprecherin, befasste sich an weiteren Kunstschulen mit Lithografie und Freskomalerei und hat in den fünfziger Jahren in Kleinmachnow mit Robert Havemann über gesellschaftliche Probleme diskutiert. Siebert ist auch bekannt als Illustratorin für Kinderbücher und die ABC-Zeitung, besonders mit Tierzeichnungen . Seit 1952 lebt sie in Dresden, war mit Willy Wolff befreundet und im Vorstand der Künstlergenossenschaft ‚Kunst der Zeit’ aktiv, wo sie sich für eine ganze Reihe von Künstlerkollegen und –kolleginnen engagierte.
Ihre eigenen Kunstwerke kennen keine großen Brüche und leben von einer Handschrift, die sich zwischen Einflüssen der Neuen Sachlichkeit, des Surrealismus und biografischen Eindrücken bewegt. Ein 1986/87 von der Gemäldegalerie Neue Meister auf Initiative von
Dr. Horst Zimmermann getätigter Ankauf von vier frühen Werken (1937 – 1944) und eines späteren Bildes von 1978 bezeugen diese Kontinuität im bildnerischen Werk von Ann Siebert.
(Claudia Reichardt)
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